Naturparadiese in Eis und Schnee
An die 14 Millionen Quadratkilometer
(immerhin das Vierzigfache der Fläche
Deutschlands!) in der Antarktis sind bedeckt von einem Eispanzer,
der stellenweise eine Mächtigkeit
von fast 4800 Metern erreicht, Eisschelfe erreichen die Größe
Frankreichs. Wen lockt es bei der Vorstellung nicht, einmal ganz in Ruhe
durch diese leuchtend
blau und strahlend weiße Eiswelt zu gleiten?
Obwohl nur 2 % der Fläche des 'Weißen Kontinents' nicht ganzjährig
von Eis bedeckt sind, gedeihen hier Flechten, die mit mehreren
1000 Jahren ein wahrhaft biblisches Alter erreichen. Dazu gesellen sich Algen,
Moose und
sogar zwei Arten von Blütenpflanzen. In und von dem spärlichen
Grün
leben winzige Räder- und Bärtierchen, Rund- und Fadenwürmer,
Springschwänze und Milben. Ausgerüstet mit Frostschutzmitteln überleben
sie hier unter den extremsten Bedingungen.
Doch diese 'Welt der kleinen Wunder' nimmt der sommerliche Besucher der
Antarktischen Küsten zunächst kaum wahr, denn ganz andere Tiere
laufen und robben ihm unübersehbar entgegen: tonnenschwere Südliche
See-Elefanten etwa - oder angriffslustige Antarktische
Seebären.
Andere Robben dagegen bevorzugen ein Ruheplätzchen auf dem Eis, so
die Krabbenfresser, die dicken Weddell-Robben und die schlanken Seeleoparden mit ihrem mächtigen
Reptilienkopf.
Die Attraktion Nummer eins aber für jeden Antarktis-Besucher sind wohl
die Pinguine. Ob Eselspinguine oder Adeliepinguine, Zügelpinguine oder Kaiserpinguine, über
diese seltsamen Vögel kommt so schnell keiner hinweg. Zu groß scheinen
die Ähnlichkeiten zwischen diesen 'Frackträgern' und uns Menschen.
Doch auch andere Vögel besiedeln die eisfreien Küsten, so die hübschen
Blauaugen-Kormorane, die rundlichen Weißgesicht-Scheidenschnäbel,
die braunen Skuas, die großen Dominikanermöwen und die zierlichen
Antarktis-Seeschwalben, die Schneesturmvögel und die Buntfuß-Sturmschwalben.
Und auf den etwas grüneren Subantarktischen Inseln gesellen sich schnell
weitere Arten hinzu. Sie sind wahre Tierparadiese. Hier siedeln Felsen-, Hauben- und Goldschopfpinguine in teilweise riesigen Kolonien, hier brüten die
mächtigen Königsalbatrosse, die Rußalbatrosse, Graukopf- und
Schwarzbrauenalbatrosse und viele andere Vertreter der 'Röhrennasen'.
Der Wendepunkt von den meisten Schiffen ist die Petermann-Insel am Südende
des landschaftlich einmalig schönen Lemaire-Kanals. Längere Fahrten
in diesem Raum führen außerdem zu den eisigen Südorkney-Inseln und zur Insel Südgeorgien - einem Tierparadies, das man nicht versäumen
sollte. Hunderttausende Antarktische Seebären und neugierige Königspinguine, Südliche See-Elefanten und Wanderalbatrosse warten hier auf den Besucher.
|